HISTOLOGIE / BEFUNDUNG
Die eigentliche FACHARBEIT DES PATHOLOGEN beginnt damit, dass ihm die vorbereiteten Schnitte (Dauerpräparate),
die Angaben des einsendenden Arztes, alle vorhandenen Vorbefunde sowie der Makroskopie-Vorbefund geordnet vorgelegt werden.
Stück für Stück, Objektträger nach Objektträger mustert der Pathologe die Präparate durch und setzt sie mit
den klinischen Angaben und Fragestellungen sowie mit der makroskopischen Beschreibung in Beziehung.
Anhand der Gewebsanordnung, der Massenverteilungen, der Größen-, Anfärbungs- und Form-Unterschiede erkennt er aufgrund seiner Schulung und langjährigen Erfahrung, ob ein Gewebe normal oder krank ist. Er unterscheidet die verschiedenen Entzündungen und grenzt die reaktiven von den tumorösen Veränderungen ab.
MAN ERWARTET von seiner Expertise, dass er die Andersartigkeit des Gewebes klassifiziert und dabei auf die jeweiligen klinischen Ausrichtungen und den besonderen Sprachgebrauch der einzelnen medizinischen Fachrichtungen spezifisch eingeht. Er soll außerdem Auskünfte geben, die sich auf die Zukunft beziehen, z.B. wie und wie schnell sich die Krankheit voraussichtlich entwickeln wird, in welchem Ausmaß noch weitere Veränderung zu erwarten und therapeutisch zu berücksichtigen sind bzw. welche Folgerungen für die Gesamtgesundheit des Patienten aus dem Erhobenen gemacht werden können (Prognose).
Weiters soll er bisher unerkannte Frühstadien erfassen oder einen sachgerechten Vorschlag für rechtzeitige Kontrolluntersuchungen machen, wenn eine Diagnose noch nicht möglich und daher ein Frühstadium nicht auszuschließen ist.
ZEITDAUER für histologische Untersuchungen: Trotz der vielen Arbeitsschritte pro Präparat (etwa 25) und der zahlreichen Präparate (200 bis 300 pro Tag sind keine Seltenheit) vergehen für den Großteil der Einsendungen vom Abholen der Präparate bis zum Versand der fertigen Befunde nicht mehr als 24 Stunden. Die Proben treffen in der Regel am Abend im Laboratorium ein und am nächsten Tag (etwa ab 10 Uhr) sind die gefärbten "Schnitte" zur Begutachtung bereit. Bis zum Abend sind sie vom Pathologen befundet und vom Sekretariat geschrieben und gehen noch am selben Tag per Post oder per Draht an den Einsender und damit an den Patienten. Es gibt aber auch Methoden, um besonders dringende Fälle ausnahmsweise noch schneller zu erledigen.
ARCHIV: Die Befunde werden elektronisch archiviert und stehen jederzeit sofort mit allen ihren Vernetzungen zu den Vorbefunden zur Verfügung.